Vor dem Hintergrund einer globalisierten Gesellschaft, in der Wissen schnell veralten kann, in der Werte nicht mehr klar sind und immer neu hinterfragt werden, steht in Deutschland auch das Bildungssystem vor fundamentalen Herausforderungen.
Fundamentalkritik am deutschen Bildungssystem
Das deutsche Bildungssystem steht seit Jahrzehnten in der Kritik, doch eine der tiefgreifendsten Schwächen ist die Diskrepanz zwischen vermitteltem Wissen und tatsächlicher Anwendbarkeit. Während Schüler und Studierende eine Fülle an Informationen aufnehmen müssen, bleibt oft die Frage: Wofür brauche ich das eigentlich?
Zuviel nutzloses Wissen – ein Relikt vergangener Zeiten
Ein zentrales Problem des deutschen Bildungssystems ist der immense Fokus auf reines Faktenwissen. Schüler verbringen Jahre damit, Gedichte auswendig zu lernen, mathematische Formeln zu lösen, die sie nie anwenden werden, oder historische Jahreszahlen abzurufen, ohne die dahinterliegenden gesellschaftlichen Mechanismen zu verstehen. Diese Art der Wissensvermittlung stammt aus einer Zeit, in der Bildung vor allem als Akkumulation von Wissen verstanden wurde – doch in einer digitalisierten Welt, in der Informationen in Sekunden abrufbar sind, verliert dies zunehmend an Relevanz.
Stattdessen fehlt es an praktischem, interdisziplinärem Wissen:
Zu wenig wirklich nützlicher Lernstoff
Während Schüler mit Inhalten belastet werden, die kaum einen Bezug zur Lebensrealität haben, fehlt es an Wissen, das im echten Leben gebraucht wird. Viele verlassen die Schule, ohne zu wissen, wie man eine Steuererklärung macht, sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereitet oder eine Wohnung mietet.
Gleichzeitig werden essenzielle Soft Skills vernachlässigt: Kommunikation, Teamarbeit, emotionale Intelligenz und Resilienz sind zentrale Fähigkeiten in einer zunehmend komplexen Welt. Doch das Bildungssystem misst diesen Kompetenzen wenig Bedeutung bei, da sie schwer prüfbar und messbar sind.
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