Wenn die Wissensbilanz im „Unternehmens-Gedächtnis“ fest
verankert ist, steigt die Erfolgschance.
Fallbeispiel:
Strategie-Check bei
einem mittelständischen Maschinenbauunternehmen
Ausgangslage:
Ein mittelständisches Maschinenbauunternehmen steht vor der Herausforderung, seinen Marktanteil im Bereich automatisierter Fertigungslinien zu sichern und auszubauen. Die Geschäftsleitung spürt
den zunehmenden Wettbewerb aus Asien und den USA und möchte strategische Alternativen entwickeln, um sich zukunftssicher aufzustellen.
Strategie-Check-Prozess:
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Ist-Analyse
(Wissensbilanz)
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Erfassung
des aktuellen Unternehmenswissens: bestehende Technologien, Patente, Mitarbeiterkompetenzen, Kundenbeziehungen, Marktpositionen.
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Identifikation
von Kernkompetenzen wie hochpräzise Fertigungstechnologien und langjährige Kundenbindung im Automobilsektor.
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Trendanalyse und
Zukunftsszenarien
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Analyse
externer Trends: Digitalisierung, KI-gestützte Fertigung, Nachhaltigkeitsanforderungen.
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Szenarien:
a) Fokus auf Automobilindustrie beibehalten, b) Diversifikation in Medizintechnik und erneuerbare Energien, c) Aufbau eines digitalen Servicegeschäfts.
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Stärken-Schwächen-Check
(SWOT)
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Stärke:
Technologieführerschaft in präzisen Fertigungsprozessen.
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Schwäche:
Fehlende digitale Geschäftsmodelle.
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Chance:
Wachsender Bedarf an nachhaltiger Produktion und Digitalisierung.
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Risiko:
Preisdruck durch asiatische Wettbewerber.
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Alternative
Strategien entwickeln
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Strategie
A: Ausbau der
Automobilzulieferung durch nachhaltige Fertigungsprozesse (z. B. CO2-neutrale Produktion).
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Strategie
B: Markteintritt
in die Medizintechnik mit Fokus auf präzise Fertigungsanlagen für Implantate.
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Strategie
C: Entwicklung
eines digitalen Plattformgeschäfts für Fernwartung und vorausschauende Wartung mittels KI.
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Bewertung der
Alternativen
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Bewertungskriterien:
Investitionsbedarf, Time-to-Market, Wettbewerbsvorteile, Synergien mit bestehenden Kompetenzen.
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Ergebnis:
Strategie C wird priorisiert, da sie bestehende Potenziale nutzt und neue Erlösquellen schafft.
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Implementierung
und Monitoring
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Bildung
eines Projektteams zur Entwicklung digitaler Services.
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Nutzung
vorhandener Kompetenzen in der Datenanalyse und Schulung der Mitarbeiter.
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Regelmäßiger
Strategie-Check zur Anpassung an Marktveränderungen.
Ergebnis:
Durch den Strategie-Check wurde das vorhandene Unternehmenswissen gezielt genutzt, um alternative Strategien zu entwickeln und die erfolgversprechendste Option auszuwählen. Der Aufbau eines
digitalen Servicegeschäfts stärkt die Marktposition nachhaltig und eröffnet neue Umsatzpotenziale.
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