Schon vor hunderten von Jahren schlossen sich Händler und Kaufleute zusammen und gründeten Handelsflotten, um sich vor dem Verlust eines einzigen Schiffes (der sie in den Ruin treiben konnte) zu schützen. Ihre Handelsflotten dagegen konnten den gelegentlichen Verlust eines einzelnen Schiffes ohne tragische Folgen verkraften.
Das Prinzip der Risikostreuung, das bereits vor hunderten von Jahren von Händlern und Kaufleuten genutzt wurde, bildet auch heute noch eine zentrale Säule der Geldanlage. Die damaligen Handelsflotten dienten als Absicherung gegen den Totalverlust: Der Ruin drohte, wenn ein einzelnes Schiff mit wertvoller Fracht unterging, während der Verlust eines Schiffes innerhalb einer großen Flotte leichter verkraftet werden konnte.
Übertragen auf die Geldanlage bedeutet dies: Wer sein gesamtes Kapital in ein einziges Anlageprodukt investiert, riskiert bei einem Ausfall einen vollständigen Verlust. Streut man hingegen sein Kapital über verschiedene Anlageklassen, Branchen oder Regionen, können Verluste in einem Bereich durch Gewinne in einem anderen ausgeglichen werden. Dieses Grundprinzip – bekannt als Diversifikation – ist daher so alt wie das Wirtschaften selbst und nach wie vor entscheidend, um langfristig erfolgreich Vermögen aufzubauen und zu erhalten.