Die deutsche duale Berufsausbildung mit ihrer einzigartigen Kombination aus schulischer und betrieblicher Ausbildung wird zwar weltweit bewundert und ist ein entscheidender Standortvorteil Deutschlands im internationalen Wettbewerb sowie Erklärungsfaktor für eine hierzulande unterdurchschnittliche Jugendarbeitslosigkeit.
„Dessen ungeachtet bleibt der Akademisierungsdrang ungebrochen“
„Stimmt, eine praktische Ausbildung erfährt oft nicht die ihr zukommenden Anerkennung.“
„Immer mehr junge Menschen studieren, aber scheitern hierbei.“
„Oder, wenn sie sich bis zum Ende durchquälen, laufen sie Gefahr, dass sie später nicht ihrer Qualifikation gemäß eingesetzt werden.“
„Und hätten insofern vielleicht etwas anderes machen sollen.“
„Als Folge eines vorherrschenden Akademisierungs-Klimas gehen zu viele junge Menschen an Universitäten oder studieren dort das Falsche.“
Dazu beigetragen hat die Abschaffung von Zugangsvoraussetzungen für „billige“ Studiengänge (weil diese vermeintlich ohne teure Infrastruktur und intensive Betreuung auskommen) wie Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Wobei ein allgemeines studium generale dann vielleicht noch dazu beigetragen hätte, mündige Bürger oder verantwortliche Akademiker hervorzubringen. Aber: „Welche Fächer studiert werden, ob eine Nachfrage für die Absolventen dieser Fächer besteht, wie hoch die Studienabbrecher-Quote ist, wie eine richtige Balance zwischen Hochschulzugang und praktischer Ausbildung aussehen könnte – all das interessiert niemanden“.
Im Ergebnis sind zu viele Studierende mit dem von ihnen gewählten Fach nicht glücklich (und gleichzeitig besteht ein Mangel an MINT-Absolventen und qualifizierten Handwerksberufen). D.h. manch einer wäre in einer dualen Ausbildung besser aufgehoben (statt Lebenszeit für ein Studium einzusetzen, für das man nicht „brennt“ und deshalb zu wenig oder nichts führt und oft auch nicht zu Ende geführt wird).
Obwohl unbestritten ist, dass die Akademikerarbeitslosigkeit im Durchschnitt niedriger als bei allen anderen Berufen ist, muss ein Studium (unabhängig von der gewählten Fachrichtung) nicht in jedem Fall die beste Lösung oder der einzig richtige Königsweg sein.
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Diplomkaufmann Jörg Becker
Executive Coaching
Autor zahlreicher Publikationen
Langjähriger Senior Manager in internationalen Management Beratungen
Inhaber Denkstudio für strategisches Wissensmanagement